100 Jahre SV: Sportplakette des Bundespräsidenten
SBR-Präsidentin Monika Sauer, Michael Desch (MdI), Jörg, Oliver, Melanie und Staatssekretärin Simone Schneider bei der offiziellen Übergabe
Plakette, Glaspokal und Urkunde
Im schönen Rahmen des Sommer-Festes des Sportbundes Rheinland in Koblenz wurde unserem Sportverein am Freitag, 21.07.2023 die Sportplakette des Bundespräsidenten verliehen. Diese besondere Auszeichnung haben wir „für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports“ erhalten.
Die Urkunde trägt zwar das Datum vom 01.07.2021, woran man erkennen kann, dass uns diese eigentlich schon vor zwei Jahren zu unserem 100-jährigen Vereinsjubiläum übergeben werden sollte – aber pandemiebedingt war auch dies leider nicht möglich.
Nun konnten unsere drei Vorstandsmitglieder Jörg Grings (1. Vorsitzender), Melanie Piroth (1. Schriftführerin) und Oliver Lobüscher (1. Kassierer) aus den Händen der Staatssekretärin Simone Schneider (Ministerium des Innern und für Sport) und der Sportbund-Präsidentin Monika Sauer sowie Moderator Michael Desch neben der nicht nur durch ihr Gewicht beeindruckenden Plakette und der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunde auch noch einen sehenswerten Glaspokal des Landes Rheinland-Pfalz in Empfang nehmen.
Eine eindrucksvolle Auszeichnung für viele ehrenamtliche Aktivitäten von zahlreichen Sportbegeisterten über den sehr langen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert – in nicht immer ganz einfachen Zeiten – hoffen wir, dass noch viele Jahre hinzukommen!
Berichte und Geschichten aus mehr als 100 Jahren
Im Frühjahr 1921 fanden sich einige Lauderter Männer zusammen und beschlossen die Gründung des „Sportverein Laudert“, der sich zunächst vorwiegend dem Fußball widmete.
Bereits ab 1927 war der Verein aber auch auf kulturellem Gebiet unterwegs und spielte in der Regel in den Wintermonaten Theater, was auch in den Nachkriegsjahren regelmäßig fortgeführt wurde. Der langjährige 1. Vorsitzende Wilhelm Krick sprach im Protokollbuch der damaligen Jugend ein Lob für ihren Einsatz bei harten Übungsbedingungen aus, bei denen sich „so mancher im kalten Saal des Gasthauses Philipps seine Eisbeine geholt hatte“.
Seit den Anfängen unseres Vereins, der sich seit der Aufnahme des FC Wiebelsheim im Jahr 1968 „Sportverein Laudert-Wiebelsheim“ nennt, hat man es dank des Engagements der Verantwortlichen und der Mitglieder stets geschafft, das Sport- und Freizeitangebot attraktiv zu halten.
Im Jubiläumsjahr hat unser Sportverein neben dem Fußball in allen Altersklassen mit Bauch-Beine-Po, Eltern-Kind-Turnen, Fit ab 50, Kinderturnen, der Ski- und Rückengymnastik, Wassergymnastik und den Ferien am Ort so einiges für seine rd. 340 Mitglieder zu bieten.
Leider wirkten sich die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen auch auf unseren Sportbetrieb aus, der zeitweise eingestellt war.
Eigentlich hatten wir vor, unseren 100. Geburtstag insbesondere an der Pfingstkirmes (21. bis 24. Mai) zu feiern, aber auch das konnten wir pandemiebedingt nicht umsetzen.
Mit verschiedenen Rückblicken auf unsere lange Geschichte versuchten wir dies ein wenig auszugleichen.
Wenn ihr auch noch ein paar interessante Fotos oder Erlebnisse rund um unseren SV in eurem Fundus habt, könnt ihr uns diese gerne zukommen lassen.
Die Bilder werden von uns eingescannt und danach natürlich wieder an euch zurückgegeben – vielen Dank für eure Unterstützung!
Wendet euch hierzu bitte an den Jörg Grings, Tel. 06746-730474, E-Mail: SV.Laudert-W@gmx.de
Eingeschränkte Mobilität und Sonntagsfahrverbote
Während uns derzeit die Corona-Pandemie zu schaffen macht und einen gemeinsamen Sportbetrieb leider nicht zulässt, führten in der Vergangenheit auch andere „Rahmenbedingungen“ zu Einschränkungen und spiegeln auch jeweils ein Stück Zeitgeschichte wieder.
So musste vor rd. 70 Jahren der 1. Vorsitzende (und Dorflehrer) Wilhelm Krick dem Staffelleiter darlegen, warum die Lauderter Fußballer nicht zum Meisterschaftsspiel am 14.08.1951 in Boppard antreten konnten: „Wir wollten zu diesem Spiel per Bahn fahren, da uns zu diesem Sonntag kein Auto zur Verfügung stand. Nun erhielten wir am 13.08. von Boppard eine Karte, worin wir gebeten werden, schon um 13.00 Uhr zum Spiel in Boppard bereit zu sein, da ab 15.00 Uhr der Platz von ihrer I. Mannschaft besetzt sei. Zu diesem Zeitpunkt schon konnten wir unmöglich zur Stelle sein, denn ein Auto war unmöglich noch aufzutreiben. Hiervon haben wir Boppard in Kenntnis gesetzt.“
In diesen Zusammenhang passt auch der Hinweis im Rundschreiben des Staffelleiters vom 14.01.1950: „Bei Fahrten nach auswärts weise ich erneut darauf hin, dass nicht mehr Personen auf Lkw’s geladen werden dürfen, als Sitzplätze vorhanden sind.“
Der Fußballkreis Hunsrück/Mosel setzte vom 02.12.1973 bis zum 04.01.1974 den Spielbetrieb aus: „Das sonntägliche Fahrverbot lässt die Durchführung von Spielen nicht zu, da weder alle reisenden Vereine mit Bussen versorgt werden, noch die Schiedsrichter mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Spielorte erreichen können. Eine Vorverlegung auf samstags wird für die Vorweihnachtszeit aus familiären Gründen abgelehnt (verkaufsoffene Samstage).“
Busverbindungen sind heute noch ein Thema – das Einkaufen an Samstagen schon lange nicht mehr…
(Jörg Grings; 31.01.2021)
1965 gab es keine Probleme, zum Sportplatz zu kommen
Die Tour de France der A-Jugend
In der Zeit vom 20. bis zum 29. Juli 1968 ging die A-Jugend auf große Fahrt. In Begleitung des damaligen Jugendleiters und Betreuers Helmut Prager, der sich übrigens über Jahrzehnte sehr in unserem SV engagiert hatte, reisten die jungen Herren mit einem schnieken und von Günter Dillmann bestens chauffierten Reisebus nahezu quer durch unser Nachbarland Frankreich.
Dabei standen neben dem Fußball und dem Camping auch einige kulturelle und geschichtsträchtige Punkte auf dem Programm. So führte es die Gruppe in den Nordosten Frankreichs nach Verdun, zu den Schlachtfeldern und Gedenkstätten des ersten Weltkrieges.
Weitere Zwischenstation war das in der Bourgogne gelegene Alice-Sainte-Reine, der Geburtsort des Kanonikus Félix Kir, der als Geistlicher im zweiten Weltkrieg viele Leben retten konnte. Er war Mitbegründer der Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Dijon und auch der „Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Burgund“, womit er maßgeblich zur Verständigung der beiden Nationen beitrug. Hier legten die A-Jugendlichen und ihre Begleiter auch einen Kranz im Gedenken an den Kanonikus Kir nieder.
Dass der Sport auch seinen Teil zur Völkerverständigung beitragen kann, ist bekannt und auch die jungen Kicker unseres Vereins bewiesen dies mit einer Fußballpartie gegen das Team des US Biot (L’Union Sportive Biotoise), die man mit 3:2 für sich entscheiden konnte, obwohl am Fuße des Vallon des Horts eine Hitze von 41 Grad im Schatten herrschte. Im Südosten des Landes, in der Nähe von Cannes und der Côte d’Azur wurden dann auch die Zelte aufgeschlagen.
Sicherlich ein tolles Erlebnis für die jungen Sportler, die wahrscheinlich beim Ansehen der Bilder die ein oder andere persönliche Erinnerung an diese Tour entdecken.
Herzlichen Dank an Ursula Prager, die ein Fotoalbum ihres Vaters Helmut zur Verfügung stellte, mit dem diese eindrucksvolle Reise belegt wurde!
(Jörg Grings; 07.02.2021)
1) Zwischenstation an der Landesgrenze
2) An den Gedenkstätten von Verdun
3) Ankunft in Alice-Sainte-Reine
4) Freundschaftsspiel gegen das Team von US Biot
5) Camping
6) Der Bus von Fahrer Günter Dillmann
Wie aus einer Deutschen Mark 2.400 wurden
Mehr oder weniger zufällig kam unser Sportverein im Februar zu einem lohnenden Besuch auf dem damals noch gefürchteten Betzenberg in Kaiserslautern. Der damalige Schriftführer hatte im SWR-Fernsehen die Sendung „Treffpunkt Betze“ gesehen, bei der Vereine aus Rheinland-Pfalz einen Besuch im Studio des Stadioninneren ergattern und an einem Gewinnspiel teilnehmen konnten. Prompt wurde im Februar 2000 die von ihm auf den Weg gebrachte Postkarte (Portokosten: eine Deutsche Mark) gezogen und schon am darauffolgenden Freitagabend reiste eine Vertretung aus Vorstandsmitgliedern und Fußballfans in die Pfalz.
Nach einer kurzen Vorstellung unseres SV im Rahmen der ausnahmsweise von Holger Wienpahl moderierten Sendung (er hatte irgendwie Probleme mit dem richtigen Vornamen unseres Vereinsvertreters) stand das FCK-Urgestein Axel Roos im Mittelpunkt der Sendung. Und der etablierte Bundesligakicker bewies im abschließenden Gewinnspiel zu Gunsten unseres Sportvereins dann auch, dass er nicht nur auf dem Rasen ein echter Kämpfer ist.
Er schaffte es, die von den anwesenden Studiogästen geworfenen „Betzeteufelchen“ so geschickt unterzubringen, dass er nach der kurzen Wurfphase sage und schreibe 24 Stück gesichert hatte. Und das bedeutete für unseren Sportverein die stolze Summe von 2.400 DM für die Vereinskasse! Ein schöner Betrag, der in Jugendtore investiert wurde.
Eine lohnende Fahrt nach Kaiserslautern, von unserem eingefleischten Bayern-Fan Frank fotografisch festgehalten (er wollte sowieso partout nicht mit auf die Bilder…).
In der heutigen Zeit wäre es wohl eher angebracht, mit den „Teufelchen“ die Kasse des FCK aufzubessern…
(Jörg Grings; 14.02.2021)
Zum Abschluss der erfolgreichen Sendung stand Axel Roos (3. von rechts) noch für ein Foto zur Verfügung
Mit dem Bus nach Jugoslawien
Mit den nachstehenden Zeilen erinnert sich Herbert Christ aus Gondershausen an eine Reise, die wohl im Jahr 1970 die A-Junioren nach Jugoslawien führte:
„Genauso wie die „Tour de France“ der A-Jugend wurde auch diese Tour von Jugendleiter Helmut Prager betreut. Es war auch das Busunternehmen Dillmann mit Günter Dillmann am Steuer, mit dem wir unterwegs waren. Mit 45 Personen war der Bus komplett voll. Wir hatten sogar alles dabei, um selbst für uns zu kochen. Helmut Prager machte das vorzüglich.
Am ersten Tag fuhren wir bis zum Königssee, wo wir das erste Mal unsere Zelte aufschlugen. Von der schönen Gegend war nicht mehr viel zu sehen, weil es schon dunkel war. Am nächsten Morgen ging es nach Ljubljana in Jugoslawien. Auf dem Zeltplatz angekommen, besuchten uns auch gleich Einheimische, die auf einem VW-Pritschenwagen selbstgebrannten Sliwowitz mitbrachten und zum Verkauf anboten. Der wurde in Flaschen abgefüllt, die man selbst bereitstellen musste. Für 4 Dinar (ca. eine D-Mark) bekam man einen Liter Sliwowitz. Am nächsten Morgen ging es uns sauschlecht.
Vier von uns zogen abends grölend durch die Stadt und wurden plötzlich von einer Mannschaft Polizisten aufgriffen und inhaftiert. Helmut Prager hatte einige Mühe, sie am nächsten Morgen wieder frei zu bekommen. Jugoslawien war damals halt noch ein kommunistisch regierter Staat, in dem man sich nicht viel erlauben konnte.
Weiter ging es entlang der steinigen Adriaküste in Richtung Split. Wir campten am Wasser, gingen schwimmen und hatten Fußballtraining. Insgesamt sollten wir gegen drei Mannschaften spielen. Dazu gehörten Kastel Stari, Split und Makarska. Bedauerlicher Weise konnte das Spiel gegen Kastel Stari nicht stattfinden. Ich glaube noch zu wissen, dass wir einmal 0:2 und einmal 2:3 verloren. (Bernhard Prager meinte wir hätten hoch gegen die A-Jugend von Hajduk Split gewonnen, was dort auch in der Zeitung gestanden hätte. Ich kann mich daran nicht erinnern und bin auch der Meinung, es sei nicht Hajduk Split gewesen sondern ein anderer Verein aus Split.)
Nach den Spielen saßen wir mit der gegnerischen Mannschaft zusammen und tranken Bier. Dabei zeigte „Bully“ der gegnerischen Mannschaft, wie man eine Flasche Bier schneller austrinken kann, als sie von alleine leerläuft. Man versuchte das nachzumachen – vergeblich!
Die Rückfahrt verlief über das Landesinnere zu den Plitvicer Seen und weiter nach Wien, wo wir uns im Prater vergnügen durften. Weiter ging es über Baiersdorf bei Erlangen, wo wir gegen deren A-Jugend spielten. Mittlerweile waren wir so gut eingespielt, dass wir gegen Baiersdorf, gegen die man im Jahr zuvor in Laudert 0:9 verlor, mit 10:0 gewannen.
Nach der Rückkehr spielten wir beim Sportfest in Laudert noch einmal in der Formation von Jugoslawien gegen die A-Jugend von TuS Neuendorf. Auch dieses Spiel konnten wir mit 4:0 gewinnen.“
(21.02.2021)
1) Erstes Zeltlager in Jugoslawien
2) Zum ersten Mal in der Adria
3) Training vor malerischem Hintergrund
4) Aufnahme mit einem jugoslawischen Team
5) Zurück am Rhein
Die AH (Attraktiven Herren)
Ein fester Bestandteil der im Jahr 1969 gegründeten Spielgemeinschaft unseres SV mit dem TuS Lingerhahn-Maisborn sind die „Alten Herren Laudert/Lingerhahn“, hier wird zusammen gefeiert, leider manchmal auch getrauert, „ausgeflogen“ (von Norderney bis zum Skilaufen nach Österreich, vom Westen bis in den Osten nach Oberhof, und und und…).
Fußball wird auch noch gespielt (seit 2014 mit den Kickern des SSV Urbar), manchmal auch für den guten Zweck, wie bei den denkwürdigen Spielen gegen die „Lotto Elf“. Hier kamen im August 2011 und 2018 weit
mehr als 21.500 € zusammen, als man gegen die Welt- und Europameister wie Guido Buchwald, Bernd Hölzenbein, Wolfgang Overath und Stefan Kuntz auf dem Lingerhahner Rasen antreten durfte und dabei auch
die als Trainer fungierende Legende der 1954er Helden von Bern überraschte, wie die Schlagzeile der „Rhein-Hunsrück-Zeitung“ vom 13.08.2010 beweist: „Lingerhahns AH treibt Horst Eckel in den Wahnsinn“.
Seit Gründung der AH ist der auf dem Spielerpass von 1956 abgebildete junge Herr dabei – zunächst als Torjäger und nunmehr als Ehrenmitglied – und nach wie vor als feiner Sport- und Teamkamerad: Franz Rudolf Jahn aus Laudert (hättest du ihn erkannt?).
Vielen Dank an den über viele Jahre hinweg rund um den Fußball sehr engagierten Bernhard Stoffel („Wickerts Bernhard“, früher wohnhaft in Laudert und seit etlichen Jahren in Emmelshausen ansässig), der uns die anderen Bilder zukommen ließ!
(Jörg Grings; 21.02.2021)
1) hintere Reihe (v. l. n. r.): Kurt Renzler, Herbert Liesenfeld, Karl-Josef Stoffel, Bernhard Stoffel, Michael Wickert, Horst Schweitzer; vordere Reihe: Johann Manke, Franz-Rudolf Jahn, Hermann Aßmann, Peter Blatt, Theo Braun, Heribert Berres
2) Franz-Rudolf Jahn, Ernst Lauderbach, Johann Manke, Michael Wickert, vorne: Erwin Krick
3) Ausflug mit den Frauen
4) Herbert Liesenfeld, Karl-Josef Stoffel, Theo Braun, Michael Wickert, Martini, Erwin Beres, Franz-Rudolf Jahn, Günter Grings, Josef Pies
5) Spiel einer Auswahl im Rahmen unseres 60-jährigen Vereinsfestes: hinten v. l. n. r.: K.-H. Grings, J. Manke, A. Grings, M. Philipps, B. Klippel, M. Wickert, R. Braun, E. Beres, H. Aßmann, A. Renzler, H. Berres; vorne: H. Liesenfeld, F. R. Jahn, E. Krick, B. Stoffel, K. Renzler, F. Eisenhauer, P. Blatt, W. Tern
Ferien am Ort – eine Erfolgsgeschichte seit 2002
Obwohl uns auch im vergangenen Jahr die Pandemie deutlich beeinträchtigte, führten wir unter Beachtung der Vorgaben erneut die „Ferien am Ort“ durch – zum 20. Mal seit 2002!
Dabei durften wir wieder auf das tolle Engagement unserer Helferinnen und Helfer sowie das gute Miteinander der Kinder und Jugendlichen bauen, das schon die vorangegangenen Aktionen prägte.
Lehrreiche Rundgänge mit Förstern, Besichtigung kleinerer Museen, Bergwerke, des Flughafens Hahn, des Kaltwasser-Geysirs in Andernach, Karl-May-Festspiele in Mörschied, Wanderungen, Radtouren, Fahrten zu den Ferienparks in Klotten und Haßloch, der Barfußpfad in Bad Sobernheim, Schwimmbäder, die Landesgartenschau, die Skihalle in Neuss, sind nur einige Programmpunkte in der langen Liste. Dazu jede Menge Spiele und Action vor Ort – die Übernachtungen am Sportplatz (bzw. dem Ausweichquartier Simmerbachhalle) nicht zu vergessen…
So einige Sachen haben wir dank Unterstützung der Sportjugend Rheinland-Pfalz, der Sportjugend Rheinland, der Ortsgemeinde Laudert, der Volksbank Rheinböllen, aber auch den ortsansässigen Unternehmen und Vereinen und Gruppen (wie bspw. der Freiwilligen Feuerwehr und der Frauengemeinschaft Laudert) seit 2002 organisiert, um die Ferienzeit abwechslungsreich zu gestalten.
Werte in Bewegung…
…lautet das von der Sportjugend vorgeschlagene Motto der diesjährigen „Ferien am Ort“, die wir in der letzten Woche der Sommerferien von Mittwoch, 25.08. bis Samstag, 28.08.2021 durchführen möchten. Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, werden wir wieder eine Vorbesprechung durchführen, um Ideen zu sammeln.
Hierbei hoffen wir auf eure Unterstützung, denn die „Ferien am Ort“ sind mittlerweile ein fester Bestandteil in unserer 100-jährigen Vereinsgeschichte geworden!
(Jörg Grings, 28.02.2021)
1) Bananenkistenspalen anno 2002
2) Kleine Rutschpartie 2004
3) Feuermachen auf die „alte“ Art 2005
4) HolidayPark 2012
Als zum 30-jährigen Vereinsbestehen der 1. FC Köln eingeladen wurde
Mit einer Postkarten hatte der 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. mitgeteilt, dass er für die beiden Pfingsttage für seine Amateurmannnschaften „Spiele nach Auswärts gegen Unterkunft und Verpflegung“ suche. Der damalige Vorsitzende unseres SV, Wilhelm Krick, schrieb daher am 15.04.1951 an den großen „Effzeh“ zurück, dessen 1. Mannschaft damals bereits von dem Spielertrainer Hennes Weisweiler trainiert wurde. Nach einer positiven (handschriftlichen) Rückmeldung aus dem Rheinland bot Krick wiederum an, dass der 1. FC Köln mit seinem Team über die Pfingstkirmes abwechslungsreiche Tage in Laudert verbringen könnte. Die erbetenen Informationen zur Anreise beantwortete er mit zwei Möglichkeiten: „Zugfahrt bis Oberwesel und von dort Omnibusanschluss bis Laudert“ oder „per Bahn bis Boppard, Umsteigen in den Hunsrückzug bis Lingerhahn und dort Abholung in einem Wagen“.
Leider musste der 1. FC dann Ende Mai 1951 doch absagen: „Unsere Jungens wollen gerne zu Ihnen kommen, doch scheitert es vorläufig an dem hohen Fahrgeld. Sie wollen nun versuchen, mit eigenen Pkws zu kommen und geben Ihnen am Samstag telegrafisch endgültigen Bescheid.“ – Der fiel dann wohl leider negativ aus, denn statt des 1. FC wurde kurzum eine Einladung an die Spielvereinigung Frechen 1920 versandt, die bereits zwei Jahre zuvor einmal zu Gast war. So konnte dann auch lt. Programm zum 30. Stiftungsfest des SV Laudert am 10. Juni 1951 als Besonderheit ein Freundschaftsspiel unseres „Jubiläumsvereins“ gegen das Team der Landesliga Mittelrhein stattfinden.
Immerhin weist das Archiv unseres nunmehr 100 Jahre alten Sportvereins somit einige Schreiben des großen Vereins mit dem Geißbock auf dem Briefkopf auf.
(Jörg Grings, 14.03.2021)
Die handgeschriebene Antwort des „Effzeh“ aus dem Jahr 1951
Vom holprigen Grün zum ebenen Rot
Vermutlich bereits in den 1920er Jahren wurde der Sportplatz an seiner heutigen Stätte neben dem Simmerbach angelegt. Dass die Beschaffenheit des Spielfeldes eher suboptimal war, lässt sich auch aus dem Eintrag des damaligen Chronisten, Dorflehrers und 1. Vorsitzenden unseres SV, Wilhelm Krick, in der Gemeindechronik 1959 entnehmen:
„Da der hiesige Sportplatz in einem trostlosen Zustand sich befand, trat die sporttreibende Jugend und der Vorstand des Sportvereins an die Gemeinde mit der Bitte heran, den Sportplatz zu nivellieren und neu auszubauen. Diese Arbeiten wurden im Frühjahr durchgeführt. Doch konnte infolge großer Trockenheit das Einsäen mit Rasen nicht mehr durchgeführt werden. Die Gemeinde musste für die bisher am Sportplatz geleisteten Arbeiten einen Betrag von über DM 5.000,– aufwenden. Sportbund und Fußballverband Rheinland gaben je einen Zuschuß von DM 1.000,–.“
Im Jahr 1966 wurde dann eine Trainingsbeleuchtung mit zwei Flutlichmasten errichtet, die eine deutliche Verbesserung des Sportbetriebes darstellte.
Weil der Platz mit seinem mehr oder weniger als Rasen zu bezeichnenden Grün und den zu geringen Ausmaßen nicht mehr den gestiegenen Anforderungen der Zeit entsprach, wurde eine Umwandlung in einen Hartplatz durchgeführt, mit einem Kostenvolumen von fast 250.000 DM. Neben einer stattlichen Förderung mit Landesmitteln aus dem „Goldenen Plan“ (84.000 DM) und einer Zuwendung des Rhein-Hunsrück-Kreises (10.530 DM) beteiligte sich auch unser Verein mit mehr als 25.000 DM an Eigenleistungen an der ansonsten von der Ortsgemeinde Laudert getragenen Maßnahme. Die feierliche Einweihung erfolgte am 31.07. und 01.08.1976 im Rahmen des Sportfestes. Dabei wanderte sonntags nach der Heiligen Messe von der ehem. Schule ein Festzug mit vielen Sportlerinnen und Sportlern unter musikalischer Begleitung zum Sportgelände. Damals wurde übrigens auch der ca 30 x 65 m große „Trainingsplatz“ hinter dem eigentlichen Spielfeld angelegt.
Eine größere Erneuerung mit dem Einbau einer neuen Deckschicht und einer Beregnungsanlage wurde dann 1989 abgeschlossen.
Dank einer Erweiterung der Flutlichtanlage um vier Masten können seit 1996 auch zu späteren Stunden Pflichtspiele in Laudert ausgetragen werden.
Seitdem wurden mehrere Arbeitseinsätze in Eigenleistung und mit maschineller Unterstützung ortsansässiger Betriebe durchgeführt, und etliche Tonnen „Rote Erde“ neu aufgebracht, so dass unsere Heimstätte sicherlich zu den besten Hartplätzen in der Region gehört. Die Nutzung erfolgt insbesondere in der Zeit von Oktober bis April, wenn die Rasenplätze witterungsbedingt nicht mehr genutzt werden können.
(Jörg Grings, 11.04.2021)
Ungeschlagen Meister
Vor fast genau 14 Jahren konnte sich unsere SG Laudert-Wiebelsheim/Lingerhahn-Maisborn frühzeitig die Meisterschaft der Kreisliga C-Rhein feiern. Nach dem überraschend kurzfristigen Ausstieg des SV Kisselbach aus der SG und unserem damit erforderlichen Neustart in der C-Klasse gelang es, die von anderen Vereinen umworbenen Stammkräfte zu halten und junge Akteure wie Daniel Becker, Michael Kremer und Markus Leininger zu integrieren.
Unter Spielertrainer Torsten Strieder stand man seit dem 4. Spieltag durchgehend auf Rang 1. Mit 18 Siegen, drei Remis und nur einer Niederlage (am letzten Spieltag beim FC Karbach II kassierte man ein knappes 0:1) sowie einem Torverhältnis von 58:13 feierte unsere SG Laudert/Lingerhahn bereits Ende April den Aufstieg in die B-Klasse.
Aus der Saison bleibt sicherlich auch das deutliche 5:0 gegen den vormaligen SG-Partner aus Kisselbach in Erinnerung, bei dem man am 01.10.2006 vor zahlreichen Fans in Lingerhahn den Gästen nicht den Hauch einer Chance ließ. Sebastian Lanz hatte einen Sahnetag erwischt und traf gleich dreifach und Frank Jahn war doppelt erfolgreich (u.a. mit einem sehenswerten Treffer per Hacke). Auf das von Keeper Andy Acht gehütete Tor kam der SV Kisselbach nur mit zwei Distanzschüssen heran.
Am Ende der Saison lag unsere SG satte 13 Punkte vor dem Tabellenzweiten SG Morshausen und konnte sich in der folgenden Saison mit Platz 5 gut in der Kreisliga B-Süd etablieren.
(Jörg Grings, 25.04.2021)
Waidmannsheil – oder wie man ein Tor fängt
Zuletzt berichteten wir über Ereignisse, die Jahre oder gar Jahrzehnte in unserer 100-jährigen Vereinsgeschichte zurückliegen. Aber seit einigen Tagen ist unsere Historie um eine weitere Kuriosität reicher. Eine Whatsapp-Nachricht eines aufmerksamen Vereinsmitglieds informiert über ein kaputtes Tornetz am Lauderter Sportplatz, was bei einem wenige Monate zuvor neu angebrachten Exemplar doch den Vorsitzenden stutzig macht: Hat jemand die Mainacht zu Blödsinn genutzt oder was ist passiert? Die Inaugenscheinnahme zeigt, dass in der Tormitte ein größeres Loch klafft, die Rahmen inkl. Netzhaltern querbeet hängen und jede Menge Spuren in der „Roten Erde“ vorliegen – hier waren rohe Kräfte am Werk?!
Doch die Ursache ist schnell klar. Ein Hirsch hatte sich im Netz verfangen und in Panik immer mehr verheddert, so dass er nicht mehr aus eigenen Stücken frei kam. Entschlossen eilte unser Nachbar Frank dem wohl seit längerem mit dem Tor kämpfenden Tier zu Hilfe und schnitt das im Geweih verknotete Netz durch, woraufhin der Paarhufer sich etwas entkräftet aber zielstrebig über den Simmerbach hinweg von dannen machte.
Es bleiben letztlich aber noch Fragen offen:
- Die zur Taktik: Wie kann man sich nur so ein Tor fangen?
- Die zur Einhaltung der Corona-Vorgaben: Handelte es sich um einen (Individual-)Sportler, der einfach nur die Abstandsregeln nicht einhielt und deshalb ins Netz ging?
- Hatte unser Besucher eine Sehschwäche? Blaue Farben – wie die unseres Tornetzes – werden bei dieser Art von Tieren eigentlich hell leuchtend wahrgenommen.
Wie dem auch sei, das Wildtier konnte dank beherztem Einsatz gerettet werden, wir bestellen ein neues Tornetz und hoffen, dass der Hirsch sich ein anderes (Spiel-)Feld sucht!
(Jörg Grings, 02.05.2021)